WERKE DES BILDHAUERS AUGUST SCHMIEMANN

PROFANE KUNSTWERKE
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Version 25-03-2024

BISMARCK-DENKMAL

BAD BENTHEIM (1901) 1869 besuchte der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck den Kurort Bad Bentheim. Ihm zu Ehren schuf August Schmiemann die 2,90 m hohe Figur, welche seit 1901 unterhalb der Burg Bentheim auf dem Bismarckplatz steht. WEITERE INFORMATIONEN

LANDOIS-STATUE

MÜNSTER (1900) Wer regelmäßig Gast im Allwetterzoo Münster ist, kennt sicherlich die Statue von Hermann Landois, Zoologieprofessor und Gründer des Westfälischen Zoologischen Gartens zu Münster. Geschaffen von Schmiemann anno 1900. WEITERE INFORMATIONEN
WELTLICHES

KIEPENKERL-DENKMAL.

SYMBOLFIGUR DES MÜNSTERLANDES.

MÜNSTER (1896) Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt und seit über 125 Jahren weit über Münster hinaus bekannt: das Kiepenkerl-Denkmal. Das Original wurde 1896 im Auftrag des Verschönerungsvereins von August Schmiemann geschaffen und gibt dem Viertel rund um den Spiekerhof seinen Namen. Zahlreiche kleine Geschäfte, Restaurants und Kneipen laden im Kiepenkerl-Viertel zum Bummeln und Verweilen ein. Den schweren Bombenhagel auf Münster im Oktober 1943 überstand das Denkmal, aber beim Einmarsch der Alliierten wurde es 1945 durch einen Panzer zerstört. Das alte Gipsmodell existierte glücklicherweise noch, und so wurde der Kiepenkerl 1953 von Albert Mazzotti jun. neu gegossen. Weitere Informationen
RELIEFMEDAILLONS ALLWETTERZOO MÜNSTER In einer „Ruhmesallee“ im Allwetterzoo in Münster hängen heute vier Bronzeplaketten. Sie zeigen verdiente Naturwissenschaftler, die (mehr oder weniger) zusammen mit dem Zoogründer und ersten Direktor Professor Hermann Landois zum Aufbau des Zoologischen Gartens in Münster beigetragen haben. Die Geschichte hinter diesen Plaketten ist interessant. Alles begann im Jahre 1900 damit, dass sich Hermann Landois noch zu Lebzeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Zoologischen Gartens Münster ein eigenes Denkmal errichten ließ. Dies sorgte für viel Diskussionsstoff in Münster. Viele empfanden dieses Vorgehen als vermessen und arrogant. Vermutlich um Diskussionen um sein eigenes Denkmal entgegen zu wirken, wurden kurz darauf von Landois „Denkmäler“ für weitere Naturwissenschaftler angekündigt. Am 05. Mai 1901 wurden zunächst die Plaketten des Dr. Fritz Westhoff und Prof. Dr. Bernard Altum enthüllt. Kurze Zeit später folgte am 27. Mai 1901 das Medaillon für Ferdinand Freiherr von Droste zu Hülshoff. Dieses fand, zusammen mit einer Sandsteinplatte, seinen Platz am „Jubiläumsdenkmal“, einem burgmauerähnlichen Aufbau mit Schießscharten und Graniteinfassung. Am 24. Mai 1903 wurden bei einem Denkmalsfest zwei weitere Medaillons für Dr. Anton Karsch und Pastor Anton Bolsmann („Doppel- Denkmal“) enthüllt. Der „Münsterische Anzeiger“ berichtet am 14. Februar 1905 außerdem von einem Medaillon für Dr. Leonard Landois (Greifswald), Physiologe und Bruder des Zoogründers. Alle Reliefmedaillons wurden - genau wie die Landois-Statue - bei Schmiemann in Auftrag gegeben. Sie sind in der künstlerisch herausfordernden "En-Face" (Dreiviertel) Stellung gefertigt, wodurch die porträtierten Personen sehr originalgetreu abgebildet sind. Gegossen wurden die Medaillons in der Galvanoplastischen Kunstanstalt Geißlingen (heute: WMF). Vier Medaillons sind bis heute erhalten blieben und hängen am Landois-Platz des Allwetterzoos in Münster. Die Reliefbilder für Pastor Bolsmann und Leonard Landois sind dort nicht (mehr) auffindbar. Das Jubiläumsdenkmal stand bis Anfang der 1970er Jahre im Zoologischen Garten, wurde dann aber wegen Witterungsschäden abgerissen. Eine weitere Ausfertigung des Medaillons für Fritz Westhoff ("Dr. Longinus") hängt im Longinusturm in Nottuln. MIT GLANZ UND GLORIA
„Eine besondere Stellung unter den westfälischen Künstlern nimmt der Bildhauer August Schmiemann ein, weshalb ich ihn den niederdeutschen Künstler nenne.“ - Eli Marcus, Schriftsteller (1910)

WEITERE WELTLICHE WERKE SCHMIEMANNS

NACH RECHERCHEN VON DANIEL WESTPHAL, UR-URGROSSENKEL DES BILDHAUERS

PREUSSEN-DENKMAL

IBBENBÜREN (1902) Das am 22. Mai 1902 am Oberen Markt feierlich enthüllte Denkmal erinnert an die 200-jährige Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen zum Königreich Preußen. Seit 2019 steht es im Heldermannpark von Ibbenbüren. WEITERE INFORMATIONEN

MICHAELSBRUNNEN

METTINGEN (1902) Nach Fertigstellung des Neubaus der katholischen Kirche St. Agatha errichtete man 1902 an der Stelle des ehemaligen Hochaltars der alten Kirche die Bronzestatue des Erzengels Michael mit Brunnen. WEITERE INFORMATIONEN

KUHHIRTEN-DENKMAL

BOCHUM (1908) Das bronzene Denkmal zeigt den letzten Kuhhirten Fritz Kortebusch mit seinem Hütehund und erinnert an das Ackerbürgertum Bochums. Das ursprüngliche Denkmal wurde 1908 feierlich am Altstadtmarkt enthüllt. KIEPENKERL, KUHHIRTE & CO.

VON-GALEN-DENKMAL

TELGTE (1902) August Schmiemann schuf 1902 das Denkmal für den Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen. Es steht in Telgte gegenüber der Marienlinde und wurde 1904 anlässlich des 250. Jahrestages der Wallfahrtskapelle enthüllt. WEITERE INFORMATIONEN
Portraitbüste des Oberpräsidenten von Düesberg, MÜNSTER (1874) Im dritten Jahresbericht des Westfälischen Provinzial-Vereins für Wissenschaft und Kunst wird 1874 über drei Portraitbüsten Schmiemanns berichtet, darunter eine für den „verewigten Oberpräsidenten von Düesberg“. Ob diese noch existiert, ist nicht bekannt. Relief „Kunst und Handwerk“, GERTRUDENHOF MÜNSTER (1879) Zur Kunstausstellung im Gertrudenhof an der Warendorfer Straße begrüßte die Gäste an der Vorderfront des errichteten Saalbaus ein Relief mit dem Titel „Kunst und Handwerk“, welches Schmiemann zusammen mit dem Bildhauer Heinrich Fleige aus Gips modellierte. Von Schmiemann stammten außerdem weitere Holzfiguren und Statuen. KAISERBESUCHE 1884 und 1889 MÜNSTER I.W. Zur Verherrlichung der Kaisertage 1884 in Münster präsentierte sich die Stadt reich geschmückt. Schon im Vorfeld des Kaiserbesuchs berichteten die Zeitungen ausführlich über die sorgfältigen Vorbereitungen. Dem Kaiser sollte ein überwältigender Empfang bereitet werden. Straßen wurden mit Fahnen beflaggt, Triumpfbögen und Springbrunnen errichtet, Gebäude reich geschmückt. Stadtbekannte Bildhauer schufen dafür prachtvolle Figuren. So auch August Schmiemann, der für das Akademiegebäude der Universität überlebensgroße Figuren schuf. Die vermutlich aus Gips, mit einem Unterbau aus Leinwand und Holz geschaffene Gruppe der allegorischen Figuren Borussia, Westfalia und Germania, fand beim Kaiserpaar großen Anklang. „Im Begriff, nach beendetem Dinner das Festlokal zu verlassen, verweilte Seine Majestät nebst Gefolge längere Zeit bei dem Kunstwerke und bezeichnete es als sehr schön und sinnreich und werth, in Marmor verewigt zu werden.“ - Münsterischer Anzeiger, 26.09.1884 Die drei Figuren Borussia, Westfalia und Germania spielen auch fünf Jahre später beim Kaiserbesuch am 24. August 1899 in Münster eine zentrale Rolle. Im Hintergrund der Kaisertafel-Halle erheben sich die beiden prächtigen Thronsitze der Majestäten. Von dort aus blickt das Kaiserpaar auf die von Schmiemann gearbeitete Figurengruppe. Die Figuren Borussia und Westfalia reichen sich die Hände, über ihnen steht segnend die Germania. Laut Münsterischen Anzeiger Nro. 288 „ein beeindruckendes Symbolbild für die Vereinigung der deutschen Völkerstämme unter der deutschen Kaiserkrone.“ Ein zweites Werk Schmiemanns befindet sich am Eingang zur Kaiserhalle. Der Westfälische Merkur vom 14. August 1899 schreibt dazu: „In der Mitte zwischen den Hauptthürmen der Kaiserhalle auf dem Ludgeriplatze prangt unmittelbar über dem Portal ein mächtiger Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Derselbe hat ein respektables Gewicht von 500 Kilogramm und ist im Atelier des Herrn Schmiemann verfertigt.“ Schmied der Eisenwerke „Union“, DORTMUND (1899) „Zur Verherrlichung der Kaisertage in Dortmund steuert auch die hiesige Kunst ihren Anteil bei. So ist seitens der Eisenwerke „Union“ Dortmund Herr Bildhauer A. Schmiemann aus Münster beauftragt worden, eine dem Etablissement entsprechende Figur zu schaffen. […] Die 3,50 m hohe Figur stellt einen Schmied dar, in der Vollblüte männlicher Kraft, mit dem Schurzfell angethan. Die rechte Hand führt einen schweren Schmiedehammer, der auf dem Amboss ruth, während die linke Hand eine Zange hält. Links unten, von der Figur teilweise verdeckt, sehen wir ein mächtiges Zahnrad. Die sehnige kräftige Gestalt mit den markanten Zügen in dem leicht erhobenen Antlitz wird, so schreibt der „Merkur“, in ihrer Auffassung sowohl, wie in der Ausführung eine herrliche Zierde des Platzes vor den Eisenwerken der „Union“ während der Kaisertage bilden.“ - Dortmunder Zeitung, 03.08.1899 AUFFÜHRUNGEN (1884 - 1903) IN MÜNSTER, WESEL UND WARENDORF Als „Weltliche Werke“ im weiteren Sinne sind die von Schmiemann arrangierten und als „gestellte Bilder“ bezeichneten Theateraufführungen zu sehen. Zum Gartenfest des Studentenvereins Germania im Juli 1884 führte Schmiemann im Gertrudenhofe Bilder aus dem Epos „Dreizehnlinden“ auf. In der Festschrift des Studentenvereins heißt es: „Die lebenden Bilder, gestellt durch den Bildhauer August Schmiemann, waren von so bezwingender Wirkung, dass trotz aller Mahnung zur Ruhe das Publikum, des Gesanges nicht achtend, mitten hinein in stürmisches Klatschen ausbrach.“ Ein Jahr später schuf Schmiemann beim 32. Katholikentag für die Aufführung des Studentenvereins szenische Bilder aus der Vergangenheit Münsters, an denen rund 80 Personen mitwirkten. „Ein von stud. phil. Julius Schwering verfasster verbindender Text leitete die Aufführung der einzelnen szenischen Bilder ein, die von dem Bildhauer Schmiemann in wahrhaft künstlerischer Weise arrangiert waren. […] Lebhafter Beifall lohnte die Darstellenden bei Aufführung der einzelnen Bilder, wie am Schlusse der Festaufführung.“ Historischen Zeitungsberichten sind weitere Aufführungen zu entnehmen: „Dreizehnlinden“ beim St. Elisabeth Frauenverein in Wesel (Oktober 1891) „Szenen aus Overbergs und Fürstenbergs Zeit“ bei der III. Versammlung des Kath. Lehrerverbands in Münster (März 1893) „Die Hl. Cäcilia“ beim 40. Stiftungsfest des Gesangsvereins Philodia in Münster (September 1895) „Dreizehnlinden“ beim Stiftungsfest des Kaufmännischen Vereins in Warendorf (Januar 1900) Aufführung der „Germania“ beim Verband Reisender Kaufleute in Münster (April 1900) Aufführung beim Kath. Arbeiterverein in Münster (Juni 1902 und März 1903) Bismarck-Denkmal, HERNE-EICKEL (1904) An der Hauptstraße, Ecke Reichsstraße in Eickel feierten patriotische Bürger am 26. Juni 1904 die Enthüllung ihres Denkmals für den deutschen Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck. August Schmiemann schuf den „Eisernen Kanzler“ in der Uniform der Magdeburger Kürassiere. Im Juli 1942 wurde Bismarck vom Sockel gehoben: Das 600 kg schwere bronzene Denkmal wurde im Rahmen der nationalsozialistischen „Metallspendeaktion“ für immer aus dem Stadtbild entfernt. Der Sockel aus rotem Meißener Granit folgte im Januar 1950. 26. Juni 1904. Enthüllung des Denkmals. August Schmiemann ist der 2. v.r. Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs, Herne Relief „Sankt Martin“ an der Außenfassade, MARTINISCHULE MÜNSTER (1905) Die Bildhauerarbeiten an der neobarocken Fassade der Martinischule stammen von August Schmiemann. Das Relief zeigt den Schutzpatron der Schule, den heiligen St. Martin, beim Teilen seines Mantels mit dem Bettler. Die Fassade steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Kriegerdenkmal, GRONAU-EPE (1906) 1906 wurde das vom Bildhauer August Schmiemann entworfene Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die aus dem Amte Epe in den Kriegen 1866 und 1870/71 Gefallenen enthüllt. Der Unterbau bestand aus einem Monumentalbrunnen. Auf einem darauf platzierten Sockel aus Granit stand ein Soldat mit der hoch erhobenen, zerrissenen Fahne in der linken Hand. Im 2. Weltkrieg fiel die aus Metall gefertigte Figur der Metallspende zum Opfer. Der Heimatverein Epe e.V. hat an eine Gedenktafel aufgestellt, die an das ehemalige Kriegerdenkmal von 1906 erinnert. Figuren im Vortragssaal, LANDESMUSEUM MÜNSTER (1908) Für den 200 m² großen Vortragssaal im Neubau des Landesmuseums Münster wurden von den Bildhauern August Schmiemann, Anton Rüller und Wilhelm Bolte acht Figuren aus Baumberger Sandstein geschaffen. Sie ersetzen bisherige Gipsfiguren von Allard und Ney. Seidenweberdenkmal, KREFELD (1911) Das Denkmal für die niederrheinischen Seidenweber steht in Krefeld am Ostwall. Es wurde 1911 vom Verschönerungsverein zunächst an der Einmündung Lindenstraße, Ecke Hochstraße errichtet, bevor es im Weltkrieg der Metallspende zum Opfer fiel. Der Nachguss fand 1947 seinen heutigen Platz. Den „Meister Ponzelar“ führte Schmiemann gemeinsam mit dem Krefelder Johannes Stiegemann aus. Kriegerdenkmal, HOETMAR (1913) Am Kirchplatz stand von 1913 bis 1922 das erste Hoetmarer Kriegerdenkmal - aus Sandstein geschaffen von August Schmiemann. Es zeigte einen Soldaten, betend am Grab seines verstorbenen Kameraden. Auf seiner Spitze thronte ein Adler, welcher heute als einziger Teil des Ehrenmals noch existiert. Die Heimatfreunde Hoetmar haben für die restaurierte Figur am Leutehaus einen ehrwürdigen Platz gefunden. WEITERE INFORMATIONEN Der restaurierte Adler des ehem. Kriegerdenkmals, Hoetmar.
Grußformel „Mit aller Hochachtung“
Fotos: F. Arnemann, Münster (1899)
Kaiserhalle mit Adlerfigur (1889)
Figurengruppe (1889)
Figur „Schmied“ für die Eisenwerke Union, Dortmund
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BISMARCK-DENKMAL

BAD BENTHEIM (1901) 1869 besuchte der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck den Kurort Bad Bentheim. Ihm zu Ehren schuf August Schmiemann die 2,90 m hohe Figur, welche seit 1901 unterhalb der Burg Bentheim auf dem Bismarckplatz steht. WEITERE INFORMATIONEN

LANDOIS-STATUE

MÜNSTER (1900) Wer regelmäßig Gast im Allwetterzoo Münster ist, kennt sicherlich die Statue von Hermann Landois, Zoologieprofessor und Gründer des Westfälischen Zoologischen Gartens zu Münster. Geschaffen von Schmiemann anno 1900. WEITERE INFORMATIONEN
WELTLICHES

KIEPENKERL-DENKMAL.

SYMBOLFIGUR DES

MÜNSTERLANDES.

MÜNSTER (1896) Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt und seit über 125 Jahren weit über Münster hinaus bekannt: das Kiepenkerl-Denkmal. Das Original wurde 1896 im Auftrag des Verschönerungsvereins von August Schmiemann geschaffen und gibt dem Viertel rund um den Spiekerhof seinen Namen. Zahlreiche kleine Geschäfte, Restaurants und Kneipen laden im Kiepenkerl-Viertel zum Bummeln und Verweilen ein. Den schweren Bombenhagel auf Münster im Oktober 1943 überstand das Denkmal, aber beim Einmarsch der Alliierten wurde es 1945 durch einen Panzer zerstört. Das alte Gipsmodell existierte glücklicherweise noch, und so wurde der Kiepenkerl 1953 von Albert Mazzotti jun. neu gegossen. Weitere Informationen
RELIEFMEDAILLONS ALLWETTERZOO MÜNSTER In einer „Ruhmesallee“ im Allwetterzoo in Münster hängen heute vier Bronzeplaketten. Sie zeigen verdiente Naturwissenschaftler, die (mehr oder weniger) zusammen mit dem Zoogründer und ersten Direktor Professor Hermann Landois zum Aufbau des Zoologischen Gartens in Münster beigetragen haben. Die Geschichte hinter diesen Plaketten ist interessant. Alles begann im Jahre 1900 damit, dass sich Hermann Landois noch zu Lebzeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Zoologischen Gartens Münster ein eigenes Denkmal errichten ließ. Dies sorgte für viel Diskussionsstoff in Münster. Viele empfanden dieses Vorgehen als vermessen und arrogant. Vermutlich um Diskussionen um sein eigenes Denkmal entgegen zu wirken, wurden kurz darauf von Landois „Denkmäler“ für weitere Naturwissenschaftler angekündigt. Am 05. Mai 1901 wurden zunächst die Plaketten des Dr. Fritz Westhoff und Prof. Dr. Bernard Altum enthüllt. Kurze Zeit später folgte am 27. Mai 1901 das Medaillon für Ferdinand Freiherr von Droste zu Hülshoff. Dieses fand, zusammen mit einer Sandsteinplatte, seinen Platz am „Jubiläumsdenkmal“, einem burgmauerähnlichen Aufbau mit Schießscharten und Graniteinfassung. Am 24. Mai 1903 wurden bei einem Denkmalsfest zwei weitere Medaillons für Dr. Anton Karsch und Pastor Anton Bolsmann („Doppel-Denkmal“) enthüllt. Der „Münsterische Anzeiger“ berichtet am 14. Februar 1905 außerdem von einem Medaillon für Dr. Leonard Landois (Greifswald), Physiologe und Bruder des Zoogründers. Alle Reliefmedaillons wurden - genau wie die Landois-Statue - bei Schmiemann in Auftrag gegeben. Sie sind in der künstlerisch herausfordernden "En-Face" (Dreiviertel) Stellung gefertigt, wodurch die porträtierten Personen sehr originalgetreu abgebildet sind. Gegossen wurden die Medaillons in der Galvanoplastischen Kunstanstalt Geißlingen (heute: WMF). Vier Medaillons sind bis heute erhalten blieben und hängen am Landois-Platz des Allwetterzoos in Münster. Die Reliefbilder für Pastor Bolsmann und Leonard Landois sind dort nicht (mehr) auffindbar. Das Jubiläumsdenkmal stand bis Anfang der 1970er Jahre im Zoologischen Garten, wurde dann aber wegen Witterungsschäden abgerissen. Eine weitere Ausfertigung des Medaillons für Fritz Westhoff ("Dr. Longinus") hängt im Longinusturm in Nottuln. MIT GLANZ UND GLORIA
„Eine besondere Stellung unter den westfälischen Künstlern nimmt der Bildhauer August Schmiemann ein, weshalb ich ihn den niederdeutschen Künstler nenne.“ - Eli Marcus, Schriftsteller (1910)

WERKE DES BILDHAUERS

AUGUST SCHMIEMANN

PROFANE KUNSTWERKE

WEITERE WELTLICHE

WERKE SCHMIEMANNS

NACH RECHERCHEN VON DANIEL WESTPHAL, UR-URGROSSENKEL DES BILDHAUERS

MICHAELSBRUNNEN

METTINGEN (1902) Nach Fertigstellung des Neubaus der katholischen Kirche St. Agatha errichtete man 1902 an der Stelle des ehemaligen Hochaltars der alten Kirche die Bronzestatue des Erzengels Michael mit Brunnen. WEITERE INFORMATIONEN

PREUSSEN-DENKMAL

IBBENBÜREN (1902) Das am 22. Mai 1902 am Oberen Markt feierlich enthüllte Denkmal erinnert an die 200-jährige Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen zum Königreich Preußen. Seit 2019 steht es im Heldermannpark von Ibbenbüren. WEITERE INFORMATIONEN

VON-GALEN-DENKMAL

TELGTE (1902) August Schmiemann schuf 1902 das Denkmal für den Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen. Es steht in Telgte gegenüber der Marienlinde und wurde 1904 anlässlich des 250. Jahrestages der Wallfahrtskapelle enthüllt. WEITERE INFORMATIONEN

KUHHIRTEN-DENKMAL

BOCHUM (1908) Das bronzene Denkmal zeigt den letzten Kuhhirten Fritz Kortebusch mit seinem Hütehund und erinnert an das Ackerbürgertum Bochums. Das ursprüngliche Denkmal wurde 1908 feierlich am Altstadtmarkt enthüllt. KIEPENKERL, KUHHIRTE & CO.
Portraitbüste des Oberpräsidenten von Düesberg, MÜNSTER (1874) Im dritten Jahresbericht des Westfälischen Provinzial- Vereins für Wissenschaft und Kunst wird 1874 über drei Portraitbüsten Schmiemanns berichtet, darunter eine für den „verewigten Oberpräsidenten von Düesberg“. Ob diese noch existiert, ist nicht bekannt. Relief „Kunst und Handwerk“, GERTRUDENHOF MÜNSTER (1879) Zur Kunstausstellung im Gertrudenhof an der Warendorfer Straße begrüßte die Gäste an der Vorderfront des errichteten Saalbaus ein Relief mit dem Titel „Kunst und Handwerk“, welches Schmiemann zusammen mit dem Bildhauer Heinrich Fleige aus Gips modellierte. Von Schmiemann stammten außerdem weitere Holzfiguren und Statuen. KAISERBESUCHE 1884 und 1889 MÜNSTER I.W. Zur Verherrlichung der Kaisertage 1884 in Münster präsentierte sich die Stadt reich geschmückt. Schon im Vorfeld des Kaiserbesuchs berichteten die Zeitungen ausführlich über die sorgfältigen Vorbereitungen. Dem Kaiser sollte ein überwältigender Empfang bereitet werden. Straßen wurden mit Fahnen beflaggt, Triumpfbögen und Springbrunnen errichtet, Gebäude reich geschmückt. Stadtbekannte Bildhauer schufen dafür prachtvolle Figuren. So auch August Schmiemann, der für das Akademiegebäude der Universität überlebensgroße Figuren schuf. Die vermutlich aus Gips, mit einem Unterbau aus Leinwand und Holz geschaffene Gruppe der allegorischen Figuren Borussia, Westfalia und Germania, fand beim Kaiserpaar großen Anklang. „Im Begriff, nach beendetem Dinner das Festlokal zu verlassen, verweilte Seine Majestät nebst Gefolge längere Zeit bei dem Kunstwerke und bezeichnete es als sehr schön und sinnreich und werth, in Marmor verewigt zu werden. Münsterischer Anzeiger, 26.09.1884 Die drei Figuren Borussia, Westfalia und Germania spielen auch fünf Jahre später beim Kaiserbesuch am 24. August 1899 in Münster eine zentrale Rolle. Im Hintergrund der Kaisertafel-Halle erheben sich die beiden prächtigen Thronsitze der Majestäten. Von dort aus blickt das Kaiserpaar auf die von Schmiemann gearbeitete Figurengruppe. Die Figuren Borussia und Westfalia reichen sich die Hände, über ihnen steht segnend die Germania. Laut Münsterischen Anzeiger Nro. 288 „ein beeindruckendes Symbolbild für die Vereinigung der deutschen Völkerstämme unter der deutschen Kaiserkrone.“ Ein zweites Werk Schmiemanns befindet sich am Eingang zur Kaiserhalle. Der Westfälische Merkur vom 14. August 1899 schreibt dazu: „In der Mitte zwischen den Hauptthürmen der Kaiserhalle auf dem Ludgeriplatze prangt unmittelbar über dem Portal ein mächtiger Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Derselbe hat ein respektables Gewicht von 500 Kilogramm und ist im Atelier des Herrn Schmiemann verfertigt.“ Schmied zum Kaiserbesuch, DORTMUND (1899) „Zur Verherrlichung der Kaisertage in Dortmund steuert auch die hiesige Kunst ihren Anteil bei. So ist seitens der Eisenwerke „Union“ Dortmund Herr Bildhauer A. Schmiemann aus Münster beauftragt worden, eine dem Etablissement entsprechende Figur zu schaffen. […] Die 3,50 m hohe Figur stellt einen Schmied dar, in der Vollblüte männlicher Kraft, mit dem Schurzfell angethan. Die rechte Hand führt einen schweren Schmiedehammer, der auf dem Amboss ruth, während die linke Hand eine Zange hält. Links unten, von der Figur teilweise verdeckt, sehen wir ein mächtiges Zahnrad. Die sehnige kräftige Gestalt mit den markanten Zügen in dem leicht erhobenen Antlitz wird, so schreibt der „Merkur“, in ihrer Auffassung sowohl, wie in der Ausführung eine herrliche Zierde des Platzes vor den Eisenwerken der „Union“ während der Kaisertage bilden.“ Dortmunder Zeitung, 03.08.1899 AUFFÜHRUNGEN (1884 - 1903) IN MÜNSTER, WESEL UND WARENDORF Als „Weltliche Werke“ im weiteren Sinne sind die von Schmiemann arrangierten und als „gestellte Bilder“ bezeichneten Theateraufführungen zu sehen. Zum Gartenfest des Studentenvereins Germania im Juli 1884 führte Schmiemann im Gertrudenhofe Bilder aus dem Epos „Dreizehnlinden“ auf. In der Festschrift des Studentenvereins heißt es: „Die lebenden Bilder, gestellt durch den Bildhauer August Schmiemann, waren von so bezwingender Wirkung, dass trotz aller Mahnung zur Ruhe das Publikum, des Gesanges nicht achtend, mitten hinein in stürmisches Klatschen ausbrach.“ Ein Jahr später schuf Schmiemann beim 32. Katholikentag für die Aufführung des Studentenvereins szenische Bilder aus der Vergangenheit Münsters, an denen rund 80 Personen mitwirkten. „Ein von stud. phil. Julius Schwering verfasster verbindender Text leitete die Aufführung der einzelnen szenischen Bilder ein, die von dem Bildhauer Schmiemann in wahrhaft künstlerischer Weise arrangiert waren. […] Lebhafter Beifall lohnte die Darstellenden bei Aufführung der einzelnen Bilder, wie am Schlusse der Festaufführung.“ Historischen Zeitungsberichten sind weitere Aufführungen zu entnehmen: „Dreizehnlinden“ beim St. Elisabeth Frauenverein in Wesel (Oktober 1891) *** „Szenen aus Overbergs und Fürstenbergs Zeit“ bei der III. Versammlung des Kath. Lehrerverbands in Münster (März 1893) *** „Die Hl. Cäcilia“ beim 40. Stiftungsfest des Gesangsvereins Philodia in Münster (September 1895) *** „Dreizehnlinden“ beim Stiftungsfest des Kaufmännischen Vereins in Warendorf (Januar 1900) *** Aufführung der „Germania“ beim Verband Reisender Kaufleute in Münster (April 1900) *** Aufführung beim Kath. Arbeiterverein in Münster (Juni 1902 und März 1903) Bismarck-Denkmal, HERNE-EICKEL (1904) An der Hauptstraße, Ecke Reichsstraße in Eickel feierten patriotische Bürger am 26. Juni 1904 die Enthüllung ihres Denkmals für den deutschen Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck. August Schmiemann schuf den „Eisernen Kanzler“ in der Uniform der Magdeburger Kürassiere. Im Juli 1942 wurde Bismarck vom Sockel gehoben: Das 600 kg schwere bronzene Denkmal wurde im Rahmen der nationalsozialistischen „Metallspendeaktion“ für immer aus dem Stadtbild entfernt. Der Sockel aus rotem Meißener Granit folgte im Januar 1950. 26. Juni 1904. Enthüllung des Denkmals. August Schmiemann ist der 2. v.r. Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs, Herne Relief „Sankt Martin“ an der Außenfassade, MARTINISCHULE MÜNSTER (1905) Die Bildhauerarbeiten an der neobarocken Fassade der Martinischule stammen von August Schmiemann. Das Relief zeigt den Schutzpatron der Schule, den heiligen St. Martin, beim Teilen seines Mantels mit dem Bettler. Die Fassade steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Kriegerdenkmal, GRONAU-EPE (1906) 1906 wurde das vom Bildhauer August Schmiemann entworfene Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die aus dem Amte Epe in den Kriegen 1866 und 1870/71 Gefallenen enthüllt. Der Unterbau bestand aus einem Monumentalbrunnen. Auf einem darauf platzierten Sockel aus Granit stand ein Soldat mit der hoch erhobenen, zerrissenen Fahne in der linken Hand. Im 2. Weltkrieg fiel die aus Metall gefertigte Figur der Metallspende zum Opfer. Der Heimatverein Epe e.V. hat an eine Gedenktafel aufgestellt, die an das ehemalige Kriegerdenkmal von 1906 erinnert. Figuren im Vortragssaal, LANDESMUSEUM MÜNSTER (1908) Für den 200 m² großen Vortragssaal im Neubau des Landesmuseums Münster wurden von den Bildhauern August Schmiemann, Anton Rüller und Wilhelm Bolte acht Figuren aus Baumberger Sandstein geschaffen. Sie ersetzen bisherige Gipsfiguren von Allard und Ney. Seidenweberdenkmal, KREFELD (1911) Das Denkmal für die niederrheinischen Seidenweber steht in Krefeld am Ostwall. Es wurde 1911 vom Verschönerungsverein zunächst an der Einmündung Lindenstraße, Ecke Hochstraße errichtet, bevor es im Weltkrieg der Metallspende zum Opfer fiel. Der Nachguss fand 1947 seinen heutigen Platz. Den „Meister Ponzelar“ führte Schmiemann gemeinsam mit dem Krefelder Johannes Stiegemann aus. Kriegerdenkmal, HOETMAR (1913) Am Kirchplatz stand von 1913 bis 1922 das erste Hoetmarer Kriegerdenkmal - aus Sandstein geschaffen von August Schmiemann. Es zeigte einen Soldaten, betend am Grab seines verstorbenen Kameraden. Auf seiner Spitze thronte ein Adler, welcher heute als einziger Teil des Ehrenmals noch existiert. Die Heimatfreunde Hoetmar haben für die restaurierte Figur am Leutehaus einen ehrwürdigen Platz gefunden. WEITERE INFORMATIONEN Der restaurierte Adler des ehem. Kriegerdenkmals, Hoetmar.
Grußformel „Mit aller Hochachtung“
Figurengruppe (1889)
Kaiserhalle mit Adlerfigur (1889)
Fotos: F. Arnemann, Münster (1899)
Figur „Schmied“ für die Eisenwerke Union, Dortmund